Etwas mehr Geduld bitte.

Zur Zeit bin ich so unglaublich ungeduldig. Alles geht mir nicht schnell genug. Ich kann es einfach nicht erwarten, dass wir in unser eigenes Heim umziehen, dass ich meinen neuen Laptop auf Arbeit bekomme, dass ich endlich mein erstes Geld auf dem Konto habe und dass ich mir endlich ein paar neue Anschaffungen, wie einen Toaster oder einen Fön bestellen kann. Manche Dinge kann man natürlich nicht erzwingen. Die Wohnung wird nicht eher verfügbar sein und der Computer muss halt auch erst verschickt werden. Aber es wär doch schon toll jetzt sofort einen Toaster zu haben und nicht erst in 3 Wochen. Doch der Verstand sagt, mach es nicht unnötig kompliziert, sondern warte einfach noch die paar Wochen ab und dann hast du eine feste Adresse an die du alles senden kann und musst außerdem nicht alles noch einmal ein- und auspacken. Alles ziemlich einleuchtend, doch trotzdem frisst mich diese innere Ungeduld fast auf. Es ist so ein bischen wie kurz vor Weihnachten, wenn man sich darauf freut endlich die Geschenke in den Händen zu halten. Wann ist es nun endlich soweit?

Aber warum zähle ich die Tage eigentlich? Bisher ist doch alles super hier. Ich frage mich das ein paar Mal, aber komme zu keiner sinnvollen Antwort. Klar, die aktuelle Wohnung ist nicht besonders gemütlich, die Küche lädt nicht zum kochen ein, unsere Taschen sind noch nicht richtig ausgepackt und unsere anderen Umzugskisten stehen noch zugeklebt in Ben’s Büro, aber trotzdem, es ist Sommer und man muss nicht in der Wohnung sitzen und Trübsal blasen. Deshalb raus und die Stadt erleben. Das haben wir am Wochenende gemacht und zwei wunderbare Veranstaltungen kennengelernt. Das ist zum einen das Figment Boston eine Art Kunstfestival und zum anderen das Cambridge Jazz Festival. Beide Veranstaltungen sind sehr unterschiedlich in ihrer Art und ihrem Publikum, aber auf ihre eigene Weise besonders.

Jetzt heißt es noch 2 Wochen durchhalten und am 15.August bekommen wir dann hoffentlich die Schlüssel für unser neues zu Hause!