Urlaub in Kalifornien

Trotz eines tollen Sommers in Boston und vielen Wochenendausflügen in New England freuten wir uns sehr auf die geplante Reise an der Westküste. Als Startpunkt unserer Reise wählten wir San Francisco, dann ging es gemeinsam mit Hannes und Mietwagen weiter in den Nationalpark Yosemite, quer durch Nevada bis nach Los Angeles und anschließend entlang der Küste zurück nach San Francisco.

Auf der Webseite Roadtrippers.com könnt ihr unsere Route nachverfolgen.

Pünktlich zur Abreise ist unser neues Spielzeug, eine DJI Drone, angekommen. Am Ende des Artikels könnt ihr ein paar Fotos von unserer Reise und auch einige der Dronen-Aufnahmen sehen. Mit der Drone bekommt man die Welt noch einmal aus einer ganz anderen Perspektive zu sehen. Immer wieder haben uns die Aufnahmen von Neuem beeindruckt.

Im Gegensatz zu unserem erster Roadtrip in Amerika (nach Kanada) haben wir dieses Mal eine deutlich längere Strecke zurückgelegt. Insgesamt sind wir in 7 Tagen 2700km gefahren und haben auf unserer Reise die extrem vielfältige Geographie von Kalifornien und Nevada kennengelernt. In Kalifornien gibt es alpine Berge, Nebelküsten, heiße Wüsten und wunderschöne Stränden zu sehen.

Die ersten zwei Tage in San Francisco haben wir damit verbracht Freunde und Bekannte wiederzutreffen. So haben wir den Samstag Abend bei gutem Bier und leckerem Essen verbracht und am Sonntag saßen wir bei bestem Wetter im Dolores Park um zu quatschen, Smoothies zu trinken und den tollen Ausblick über die Stadt zu genießen. Zu meiner großen Freude sind wir auch wieder in den Genuss gekommen, mit dem Cable Car zu fahren und es war wie immer ein tolles Erlebnis. Unsere Zeit San Francisco war großartig, auch wenn wieder viel zu kurz. Doch eine weite Reise lag noch vor uns! Früh am Morgen ging es nach ein paar kleinen Problemen, die Autovermietung zu finden, auch schon los Richtung Yosemite. Der Nationalpark mit seinem berühmtem Berg El Capitan ist mir besonders durch das gleichnamige Mac-Betriebssystem und den dazugehörigen Desktop-Hintergrundbild hängengeblieben. Und tatsächlich, der Berg schaut aus wie das Hintergrundbild. Top! Im Yosemite Nationalpark liegt das Yosemite Valley, welches von imposanten Granitgesteinen umgeben ist. Alle Aussichtspunkte im Nationalpark sind bequem mit dem Auto zu erreichen, so konnten wir am Nachmittag noch bis zum Glacier Point fahren um dort das traumhafte Panorama bis zum Sonnenuntergang zu genießen. Nach dem Abendbrot im Valley machten wir es uns in dem kleinen Zelthäuschen in unserem Camp gemütlich.

Am nächsten Morgen standen wir besonders früh auf, um den Sonnenaufgang in Yosemite zu erleben. Natürlich sind wir nicht die einzigen mit diesem Gedanken. Eine Reihe an Hobbyfotografen haben sich bereits eingereiht um die hinter dem Berg aufgehende Sonne einzufangen. Es war wirklich sehr schön der Sonne beim Aufgehen zuzuschauen, doch noch sind wir noch viel zu müde um den Anblick wirklich genießen zu können. Erstmal brauchen wir einen Kaffee. Nach dem Frühstück machten wir noch eine kleine Wanderung zum Wasserfall und es tat uns ganz gut ein bisschen in der Natur unterwegs zu sein. Ein paar Stunden später sitzen wir wieder im Auto. Der Weg führt uns durch den Nationalpark, an Wäldern und Seen vorbei. Mit kleinen Fotostops und Snackpausen vergeht die Zeit wie im Flug. Mit Verlassen des Nationalpark verändert sich schlagartig die Vegetation. Plötzlich wird es steinig, trocken und sandig. Und ja, wir sind bereits im Bundesstaat Nevada. Bevor wir unsere nächste Unterkunft aufsuchen machen wir noch halt am Mono Lake, welche uns mit seinen interessanten Kalkgesteinen beeindruckt. Wir buchen uns ein Motel in June Lake und lassen uns unser Abendessen in einem menschenleeren Steakhaus schmecken.

Am nächsten Tag geht weiter Richtung Death Valley. Je weiter wir uns von June Lake entfernen desto leerer wird es auf den Straßen. Die Weite und Stille beeindruckt uns. Stundenlang fahren wir einfach gerade aus. Kilometerweit können wir in die Ferne sehen. Es fühlt sich wie auf einem anderen Planeten an. Wir halten oft an und versuchen den Eindruck auf’s Bild zu bekommen, doch es geht nicht. Unseren eigentlichen Plan, den Ubehebe Krater zu besichtigen müssen wir aufgeben, da die einzige Straße in diese Richtung durch Überschwemmung gesperrt ist. Ein schlechter Scherz? Nein. Überschwemmungen in der Wüste sind selten, aber sie kommen vor. Ein Umweg ist zeitlich nicht drin. Also weiter geht es gerade aus. Wir nutzen jede Gelegenheit um unseren Benzintank zu füllen und unsere Wasservorräte zu überprüfen. Überall stehen Schilder die vor dem „Tot in der Wüste“ warnen. Ohne Mobilfunknetz und weit und breit keinen einzigen Menschen fühlt man sich teilweise schon etwas verlassen. Unser nächste Stop führt uns zum Zabriskie Point, wo uns eine einzigartige Landschaft erwartet. Die durch das Austrocknen des Furnace Creek Sees entstanden Felsen sehen beeindruckend aus. Wir lassen die Drone über die einzigartige Landschaft fliegen und genießen den Anblick der Gesteinsmassen. Mit Sonnenuntergang fahren wir weiter bis Pahrump und bekommen dort in einem bereits geschlossenen Thairestaurant köstliches Essen und interessante Einblicke in das Leben und Denken des thailändischen Restaurantbesitzers. Wir sind glücklich und geschafft von den vielen Eindrücken und schlafen in unserem Hotel schnell ein.

Obwohl wir bereits kurz vor Los Angeles sind, zieht es uns am nächsten Tag noch einmal zurück in die Wüste. Noch haben wir nicht genug. Wir wollen noch die berühmten Alabama Hills sehen. Durch die Nähe zu Los Angeles sind die Alabama Hills und Umgebung, Drehort für eine Vielzahl an Filmen geworden. Besondern viele Westenfilme wurden hier in den zwanziger Jahren gedreht. Aber auch noch heute ist die Gegend der perfekte Drehort für Filme wie Transformers und Iron Man. Als wir an der Movie Road vorbei kommen beschließen wir spontan einen klein Filmdreh zu machen. Hannes hatte schon auf der ganzen Reise von Wüstenaufnahmen für seine Band geschwärmt und nun schien der perfekte Zeitpunkt gekommen zu sein. Gesagt, getan. So versuchen Ben und ich unter Anleitung von Hannes mit Kamera und Drone, aber ohne ordentliche Filmausrüstung ein paar Aufnahmen einzufangen, während Hannes mit seiner Gitarre auf einem der riesigen Felsen sitzt und ein Lied singt. Es ist ein herrlicher Anblick. Der Schweiss tropft uns schon nach wenigen Minuten in der prallen Sonne von der Stirn, die Hand wackelt, die Dronenanflüge benötigen auch noch etwas Übung, aber nach einer halben Stunde haben wir ein paar Amateuraufnahmen im Kasten. Dann müssen wir uns leider weiter auf den Weg nach Los Angeles machen. Auf Wiedersehen du schöne Wüstenlandschaft!

In Los Angeles treffen wir plötzlich wieder auf Menschen, Autos, Lärm – der absolute Gegensatz der letzten Tage. Die Großstadt hat uns wieder. Der In-Out-Burger um die Ecke von unserem Hotel wird unser erstes Ziel in Los Angeles bevor wie kaputt in die Betten fallen. Am nächsten Morgen beginnen wir dann entspannt mit einem geführten Spaziergang am Hollywood Boulevard und lassen uns davon erzählen wir alles in Hollywood begann. Beeindruckend wie damals das erste Filmstudio auf der leeren Straße stand, wo sich heute Haus an Haus reihen. Und noch immer zieht es Menschen aus der ganzen Welt in die Stadt mit der Hoffnung einmal berühmt zu werden. Faszinierend! Nach der Führung lassen wir uns noch etwas über die Straßen treiben, kaufen Postkarten und machen uns mit dem Auto weiter auf den Weg zum Griffith Observatory. Von oben sieht L.A. riesig aus. Wie gern wären wir noch etwas geblieben um die Stadt weiter zu erkunden. Doch nicht auf dieser Reise. Wir wollen noch dem berühmten Venice Beach einen Besuch abstatten. Wir verbringen den Nachmittag an der Strandpromenade von Venice Beach mit einem kunterbunten Mix aus Skatern, Straßenkünstlern und Hippies. Ein sehr schöner Ausklang unseres Tages in Los Angeles.

Die nächsten Tagen verbringen wir größtenteils auf der Pacific Coast Highway und fahren entlang Kaliforniens traumhafter Pazifikküste. Unser erster Stop führt uns nach Ventura. Trotz der kühlen Temperaturen ist der Surfspot sehr gut besucht und wir schauen den Surfern beim Wellenreiten zu. Dann geht es weiter nach Santa Barbara wo wir uns ebenfalls die meiste Zeit am Strand aufhalten und das Meer genießen. Zum Baden is es leider schon etwas zu kühl (nicht für Hannes). Am Abend fahren wir noch bis Morro Bay um dort unser Nachtlager aufzuschlagen. Morro Bay hat als Merkmal einen gigantischen vulkanischen Hügel im Hafen.

Am nächsten Morgen machen wir uns weiter entlang der Westküste auf den Weg in die Region Big Sur. Der Ausblick an der Steilküste ist wahnsinnig schön. Am liebsten hätten wir nach jeder Kurve einen Fotostop gemacht. Zwischendurch zieht immer mal wieder Nebel auf, aber dennoch bleibt die Fahrt entlang der Steilküste beeindruckend. Besonders berühmt auf dieser Route ist die sehr fotogene Stahlbeton-Bogenbrücke Bixby Bridge. Wir durchfahren außerdem das Point Lobos Naturschutzgebiet und machen einen kurzen Halt um den Salmon Creek Waterfall mit seinem türkisblauem Wasser zu bestaunen. Außerdem gibt es einen kurzen Stop am Seelöwen-Strand um die dort faulenzenden Elefanten-Seelöwen zu bewundern. Wie wir später erfahren sind diese Tiere allerdings alles andere als faul, also normalerweise, wenn sie nicht am Strand liegen. Denn dann schwimmen sie Monate lang bis nach Alaska und zurück. Das haut uns vom Hocker. Unvorstellbar, wenn man sie so faul am Strand liegen sieht.
Unsere Fahrt an der Küste beenden wir mit einem kurzen Stop in Santa Cruz und schauen uns dort den berühmten Freizeitpark am Strand an. Es ist eine lustige Atmosphäre aus Rummel und Strandflair. Wir kaufen noch ein paar Postkarten im Surfershop und machen uns auf den Weg zu unserem letzten Stop: San Jose.

Nach einer entspannten Nacht müssen wir am nächsten Morgen leider unsere Pläne, das Computermuseum zu besuchen auf Eis legen, da dieses montags geschlossen hat. Wir sind super enttäuscht und fahren deshalb wenigstens bei Apple, Google und Intel vorbei. Bei Apple kommen wir nicht weit. Alles abgeriegelt für Besucher. Bei Google probieren wir die bunten Räder auf dem Google Campus aus und werden später belehrt, dass die Nutzung dieser für Besucher verboten ist und werden nur zu einem enttäuschenden Google Figurengarten geschickt. Bei Intel gibt es wenigstens ein kleines kostenloses Museum bei dem man alles über die Chipproduktion und Geschichte von Intel lernen kann. Ziemlich cool. Dann machen wir uns am frühen Nachmittag wieder auf den Weg nach San Francisco und verbringen unseren letzten Tag noch mit Jayme der zufällig auch gerade in SF ist. So endet unsere Reise.

Fazit: Kalifornien ist jede Reise wert. Mega schöne Landschaft und Natur! Aber doppelt soviel Zeit wäre um einiges entspannter gewesen.

Unter den Fotos sind teilweise auch Aufnahmen von Hannes.