Kurz vor dem Ende der Reise noch im Toten Meer baden

Das letzte Ziel auf unserer Weltreise: Das im Nordwesten der arabischen Halbinsel gelegene Land Jordanien.

Wir verlassen Mumbai früh am Morgen um uns auf den Weg nach Jordanien mit Zwischenstopp in Kairo, zu machen. Bei den Sicherheitskontrollen in Kairo werden wir das erste Mal auf die Drone in unserem Handgepäck angesprochen. Es stellt sich heraus, dass wir das Flugobjekt keinesfalls mit an Board nehmen dürfen. Trotz der knappen Umstiegszeit bleibt uns nichts anderes übrig, als den Sicherheitsbereich wieder zu verlassen um die Drone mit unserem anderen Gepäck aufzugeben. Zum Glück geht das schneller als gedacht, so dass wir den Anschlussflug ohne Probleme erreichen. Nach einem kurzen Flug erreichen wir Jordaniens Hauptstadt Amman. 

Auf dem modernen Flughafen, besorgen wir uns wie üblich eine SIM-Karte und nehmen ein Uber zu unserem Hotel. Sofort fällt auf, dass Luxuswagen hier einen großen Stellenwert haben oder vielleicht haben wir uns einfach zu sehr an den indischen Lebensstandard gewöhnt. In Amman ist ein Auto zur Fortbewegung unverzichtbar und da unser Hotel nicht direkt im Stadtzentrum liegt, müssen wir fast täglich auf den Fahrdienst Uber zurückgreifen.

Amman ist eine der ältesten durchgehend bewohnten Städte der Welt und wirkt auf uns sauber und modern. Die Eigenheime in den Wohngebieten durch die wir fahren sind aus hellem Stein und haben einen majestätisch und großzügigen Baustil. Noch ist es Winter, aber die Sonnenstrahlen sind schon richtig warm und hüllen die Stadt in ein einzigartiges Licht. Es erinnert an Süditalien, was wohl daran liegt, dass die Häuser aus dem selben Muschelkalk wie die Renaissance-Städte Siziliens gebaut sind.

In der Innenstadt Ammans gibt es ein paar beeindruckende Ruinen aus der Zeit der Römer zu bestaunen. Der Platz vor dem römische Theater ist ein beliebter Treffpunkt für Touristen und jordanische Familien. Während die Kinder spielend über den Platz rennen, sitzen die Erwachsen in geselligen Runden am Rand genießen ihre mitgebrachten Speisen. Wir besuchen auch den Zitadellenhügel, von dem man eine tolle Aussicht auf die Altstadt hat. Hier befinden sich auch die Ruinen des Herkulestempels und das Archäologische Museum.

Wir bekommen von einem Freund eine Frühstücks-Empfehlung für ein Familienrestaurant, wo wir die besten Falafel und den leckersten Hummus unseres Lebens essen. Weil es so gut ist, gehen wir später sogar ein zweites Mal dort hin. Die Menschen sind sehr nett und hilfsbereit. Auch wenn die Gespräche mit den Einheimischen oft auf ein Mann zu Mann Gespräch hinauslaufen, fühlen wir uns überall willkommen.

Für die Weiterreise durch Jordanien haben wir uns einen Mietwagen geliehen. Es gibt auch Touristenbusse die täglich zu den wichtigen Städten fahren, aber wir wollen flexibel sein und nehmen daher selber ein Auto. Die Distanzen in Jordanien sind nicht besonders groß. In nur einer Stunde erreicht man die verlorene Stadt Petra. Das Weltkulturerbe überrascht uns bereits mit seinem eindrucksvollem Zugang, eine Felsschlucht, die wir so bisher nur in den USA gesehen haben. Riesige, durch Wasser geformte Steinfelsen umgeben uns auf dem Weg zu der Stadt. Nach 30 minütigen Fußweg erscheint plötzlich die Erste in Stein gemeißelte Katakombe. Der Anblick ist beeindruckend. Es ist unvorstellbar, wie man dieses Gebäude unter den damaligen Bedingungen erschaffen hat. Die Wege durch Petra sind weitläufig. Man sollte genug Zeit und gutes Schuhwerk dabei haben. Da es keinen Sonnenschutz in Form von Bäumen oder ähnlichem gibt, sollte man auch unbedingt eine Kopfbedeckung dabei haben. Die Wege führen durch das trockene und felsige Land, welches einst von Menschen bewohnt war. Viele verschiedene Volksgruppen sowie ein Handelsweg führte durch das brache Land und suchte Unterschlupf in den zahlreichen Höhlen.

Für Petra kann man locker mehr als einen Tag einplanen. Die weiten Wege und die Vielzahl an Sehenswürdigkeiten lassen die Zeit auf dem Gelände schnell vergehen.

Leider haben wir insgesamt nur 1 Woche für Jordanien eingeplant und so geht es nach einem langen Tag in Petra schon weiter. Wir wollen noch in den Süden Jordaniens, ans Rote Meer, zum tiefsten Punkte der Erde und natürlich im Toten Meer baden. Für Petra würden wir anderen Reisenden auf jedenfall eine Führung empfehlen. Es gibt auf dem Gelände wenig Erklärung und Hintergrundinformationen, deshalb ist ein Guide bestimmt eine tolle Möglichkeit mehr über die spannende Geschichte von Petra zu erfahren.

Also ging es weiter nach Akaba. Wir hatten gelesen, dass man im Golf von Akaba noch gesunde Korallenriffe finden kann und die jordanischen Tauchplätze dank ihrer Swimmingpool-Bedingungen besonders gut für Anfänger sein sollen. Unsere Unterkunft Bedouin Moon Village versorgte uns mit Schnorchel-Ausrüstung, doch leider waren an diesem Tag ein ziemlicher Wellengang, so dass wir das Schnorcheln abbrechen mussten. Der Strand von Akaba war verlassen und lud durch den starken Wind auch nicht zum verweilen ein. Etwas überstürzt entschieden wir am nächsten weiter zu reisen und ließen dabei zu unserer Verärgerung Ben’s Kontaktlinsen und einen Airpod (ein drahtloser Ohrmuschel Kopfhörer) zurück. Mehrmalige Versuche die beiden Dinge später noch per Post nachgesendet zu bekommen scheiterten leider.

Auf dem Weg zum Toten Mehr besuchten wir noch den tiefsten Punkt der Erde und waren begeistert von dem Gedanken, dass wir uns 400 Meter unter dem Meeresspiegel befinden. Das Museum war unspektakulär, aber trotzdem einen Stop wert.

Die letzten Tage in Jordanien verbrachten wir im Holiday Inn Resort am Toten Meer und genossen dort die Entspannung, das gute Essen und das Meer. Wir wussten, dass das Ende unserer Reise angebrochen war. Schon bald sollten wir wieder in Deutschland sein. Ein Gefühl von Wehmut über das Ende dieser Reise aber auch unendliche Dankbarkeit für die Möglichkeit, diese Reise machen zu können ergriff uns. Für immer und in alle Ewigkeit werden diese vielen einmaligen uns wunderschönen Erinnerungen an die Orte und Menschen auf unserer Reise bestehen bleiben.